Ich muss zugeben, dass ich überhaupt kein Fan von Yoga bin. Bisher habe ich immer Pilates gemacht und es bleibt auch weiterhin meine bevorzugte Workout-Art. Zum Glück gibt es sehr viele Bewegungen, die Yoga und Pilates gemeinsam haben, so dass die Unterschiede beim Zyklus-Yoga oder Fertility-Yoga nicht so extrem sind.
Wenn du bisher keinen Zugang zu Yoga gefunden hast (so wie ich) und dich fragst, warum du jetzt noch weiter lesen solltest oder dich überhaupt angesprochen fühlen sollst, dann sage ich: Japp, das ist auch für dich gedacht! 🙂
Als ich vor einigen Wochen damit anfing, YouTube nach Workout-Videos zu durchsuchen, die für mich nicht zu schwer sind und gleichzeitig mir mehr Beweglichkeit schenken, dachte ich nicht, dass ich so viel finden würde, was nicht nur unglaublich angenehm ist, sondern auch noch je nach Zyklusphase (Mondphase) unterschiedlich ist! Fertility-Yoga oder Zyklus-Yoga betrachten die weiblichen Zyklusphasen aus den unterschiedlichen Energie-Aspekten. Der Beginn des Zyklus, während der Menstruation, entspricht energetisch dem Winter, die Phase bis zum Eisprung dem Frühling, die ovulatorische Phase dem Sommer und der Rest des Zyklus dem Herbst. Während der Menstruation kommen wir bei uns selber an, schauen in unser Inneres, finden Ruhe in unserer Mitte, sammeln Kraft. Im Frühling bringen wir das Blut in Wallung, entspannen den Beckenbereich und tonisieren die Gebärmutter. Rund um den Eisprung regen wir die Schleimhäute an, bringen Becken und Hüfte in Schwung, um die Lust zu genießen. Danach kommen wir wieder sanft zur Ruhe, sorgen dafür, dass das Ei den Weg zur Gebärmutter ohne Probleme bestreiten kann und die Gebärmutter bereit ist, das Ei zu empfangen.
Egal ob Pilates oder Yoga, die Übungen für den Beckenbereich sind meist sehr ähnlich. Der einzige Unterschied: beim Pilates werden die Muskeln mit der Atmung angespannt und entspannt, der Bauchnabel meist extra eingezogen, um die Spannung im Powerhouse aufzubauen. Beim Yoga geht es eher darum, die Atmung mit der Bewegung in Einklang zu bringen oder die Bewegung selbst länger zu halten. Beim Fertility-Yoga geht es vor allem darum, den Beckenbereich in Schwung zu bringen, Verspannungen – auch seelischer Art – loszulassen und zur inneren Ruhe zu finden.
Ich bin jedenfalls schwer begeistert von den ruhigen Sequenzen, die so gar nicht kompliziert oder schwer zu machen sind. Es kommt nicht so sehr darauf an, wie weit du dich strecken und dehnen kannst, sondern dass du eine Position findest, in der du eine Dehnung zwar spürst, diese aber nicht komplett unangenehm ist (was natürlich trotzdem zu Beginn mal der Fall sein kann). Auch bin ich als komplett unflexibles Bündel sehr skeptisch, konnte aber die meisten der Übungen machen und bei denen, die mit meinem Körper einfach unmöglich waren, habe ich eine Alternative gefunden oder mich einfach in die Child-Position begeben.
Die folgenden YouTube Kanäle kann ich dir jedenfalls sehr empfehlen, denn sie haben mir die entspannenden Yin-Yoga Übungen näher gebracht und ich mache die Übungen immer wieder gerne.
Bettina Rae
Auf Englisch. Sie baut in ihre Übungsvideos immer auch Meditationen und Affirmationen mit ein. Oft habe ich während der Übungen ganz tiefe Entspannung und Zufriedenheit erlebt, was sich in Tränen äußerte. Sie hat eine sehr bodenständige Haltung und geht immer auf die unterschiedlichsten Probleme während der Kinderwunsch Zeit ein. Auch ihre sonstigen Tipps sind sehr interessant und aufschlussreich.
Julia Glesti
Auf Deutsch und manche auch Englisch. Sie hat sich auf Fertility-Yoga spezialisiert. Mit ihrer Herzlichkeit bringt sie die Übungen sanft näher und hat für alle Zyklusphasen die richtigen Übungen parat.
Angelika Hofmann
Auf Deutsch. Die Yoga-Sequenzen sind sehr angenehm und leicht mit zu machen. Ihre ruhige Art mag ich sehr gerne.
Live Fertile
Auf Englisch. Kendra Tolbert führt sehr warmherzig durch die Übungen. Auf ihrem Kanal findest du unter anderem Übungen für PCOS und Kinderwunsch. Sie hat Übungseinheiten mit unterschiedlicher Länge, so dass du für dich auf jeden Fall das richtige Programm finden kannst. Auch für jede Zyklusphase hat sie entsprechende Übungen zusammen gestellt.
Mady Morrison
Auf Deutsch. Auch wenn Mady nicht explizit Zyklus oder Fertility Yoga anbietet, so haben mir ihre sanfteren Entspannungs-Sequenzen und Meditationen durchaus geholfen. Sie bringt eine wunderbare Lebensfreude hinein und ihre Videos sind super professionell. Besonders schön finde ich, dass sie dazu auffordert, zu lächeln – du wirst mit einem Lächeln überraschende Emotionen bekommen, glaub mir!
Auf unserem YouTube Kanal findest du darüber hinaus verschiedene Playlists mit gesammelten Videos dieser und weiterer Trainerinnen: to be family YouTube Kanal
Auch wenn du bisher keinen Zugang zu Yoga gefunden hast, wirst du vielleicht mit diesen Beispielen ein bisschen mehr Bewegung in dein Leben einbauen können. Mir hat es bisher jedenfalls sehr gut getan, denn ich habe zu mehr innerer Ruhe gefunden, insbesondere in der zweiten Zyklushälfte, wo sich ansonsten gerne zigtausend Gedanken breit machen.
Lass mich gern in den Kommentaren wissen, welche Kanäle ich mir sonst noch anschauen soll!
