Wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllen will

Es fängt alles so glücklich an: Zwei Menschen entscheiden sich dazu, ein Kind zu bekommen. Man redet darüber, wie schön es doch wäre, was man als Familie alles erleben möchte und macht vielleicht auch schon Pläne – Wo wollen wir als Familie leben? Wo soll das Kind mal zur Schule gehen? Welche Namen könnte das Kind haben?

Die erste Zeit ist erfüllt von Leidenschaft, heiße Liebesnächte und Kuschelorgien. Doch nach ein paar Monaten des „probierens“ stellt sich plötzlich eine ganz große Frage in den Raum: Warum klappt es nicht?

Der nächste Schritt führt zu den Ärzten, um einmal generell zu checken, ob alles in Ordnung ist. „Alles wunderbar! Dem Kinderwunsch steht nichts im Wege!“ heißt die Antwort der Ärzte. Erleichterung macht sich breit. Es ist alles in Ordnung. Es gibt keinen Grund, warum eine Schwangerschaft nicht klappen sollte.

Also wird fleißig weiter „probiert“. Aus dem anfänglichen „wir machen ein Baby“ wird ein obsessives „jetzt muss es aber klappen“. Und plötzlich leidet die Leidenschaft unter dem Zwang, dem Stress und dem zunehmenden Frust. Warum klappt es einfach nicht?

Stress ist kontraproduktiv

In der heutigen Zeit gibt es viele Faktoren, die vor allem bei Frauen dazu führen, dass sie nicht schwanger werden. Eine der Hauptursachen für unerfüllten Kinderwunsch ist Stress. Auch wenn frau sich vielleicht gar nicht gestresst fühlt, so hat der Körper schon reagiert und produziert Hormone, die einer Schwangerschaft im Wege stehen.

Auch Ärztinnen und Ärzte antworten häufig mit einem „Machen Sie Urlaub, dann wird es schon klappen!“ oder „Einfach entspannen!“ – doch das ist leichter gesagt als getan. Schließlich besteht der Kinderwunsch nun schon eine ganze Weile und man hat sich inzwischen so hinein gesteigert, dass Entspannung eigentlich schon gar nicht mehr möglich ist.

Hormone sind durcheinander

Nicht nur Stress bringt den Hormonhaushalt durcheinander. Auch Umwelteinflüsse können die Produktion gewisser Hormone negativ beeinflussen, was sich logischerweise auch auf die Zeugungsfähigkeit niederschlägt. Auch eine nicht gut funktionierende Schilddrüse kann zu Problemen führen.

Und dann sind da noch die Zyklushormone, die aus dem Ruder geraten können. Das Hormon Prolaktin fördert das Wachstum der Brustdrüsen sowie nach einer Geburt die Produktion und Sekretion von Muttermilch. Wenn der Prolaktin-Wert erhöht ist, gibt das dem Körper das Signal, dass er gerade keine Schwangerschaft starten sollte, denn die Reserven sind für andere Dinge notwendig. Ein Hormontest sollte darüber Aufschluss geben, ob die Werte für eine Schwangerschaft im normalen Bereich liegen.

Auch das Absetzen der Pille führt zu einem Durcheinander der Hormone. Es ist hilfreich, erst einmal den Hormonhaushalt wieder in Ordnung zu bringen, bevor man schwanger werden möchte.

Hör auf deinen Körper!

Es gibt zahlreiche Apps und Möglichkeiten, den eigenen Zyklus genauestens festzuhalten, Temperatur, Stimmungsschwankungen, fruchtbare Tage und so weiter zu tracken. Manchen mag es helfen, die Regelmäßigkeit als Stütze zu verwenden. Es kann aber auch zu einer Obsession werden, genau den Zeitpunkt zu bestimmen, wo die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, schwanger zu werden.

Hör lieber auf deinen Körper und hör auf, dich selbst optimieren zu wollen. Du bist ein Mensch und keine Maschine. Dein Körper reagiert genau so, wie dein Körper sich fühlt. Achte darauf, dass du dich gesund ernährst, bewegst, entspannst, reinigst und auf dein Bauchgefühl achtest. Dein Körper ist der Palast für dein Baby. Sorge also dafür, dass der Palast sauber und aufgeräumt ist, dass keine Giftstoffe oder andere Einflüsse einen negativen Einfluss haben.

Meditation, Massagen und Entspannungsübungen können dir dabei helfen, deinen Kinderwunsch endlich wahr werden zu lassen. Dein Körper muss es nur wollen – dein Geist tut es ja bereits!