Die Wochen, Monate, Jahre, in denen der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, stellen einen häufig auf eine harte Probe. Plötzlich scheint es so, als ob alle Frauen dieser Welt schwanger sind, nur man selber nicht. Ein Einkaufsbummel bei Ikea am Wochenende ist wie ein Faustschlag ins Gesicht: Offenbar sind sämtliche werdenden Mütter gerade am Kinderzimmer ausstatten.
Und auch in deinem Bekanntenkreis gibt es plötzlich nur noch Babies. Es scheint fast so, als hätte sich das Universum gerade gegen dich verschworen. Die eine Freundin erzählt freudestrahlend, dass es gleich beim ersten Mal geklappt hat. Eine andere kanns gar nicht erwarten, dass das Baby endlich aus ihrem Bauch heraus kommt. Die Kollegin kommt auch eines Tages mit der frohen Botschaft. Man möchte sich am Liebsten verkriechen und weinen.
Die Großmutter fragt, wann sie endlich Urenkelchen bekommt und meint, das wäre doch nicht so schwer, bei ihr hätte es ja auch ganz schnell geklappt. Bei jeder Party kommt früher oder später die Frage „und? habt ihr schon Kinder?“ und irgendwie weiß man inzwischen gar nicht mehr, was man darauf antworten soll… Man würde am Liebsten ausrasten und laut schreien: JA, HERGOTT NOCH MAL!!!
Irgendwie freut man sich ja auch mit all den Müttern, die ihre kleinen (B)engelchen in den Armen halten dürfen. Gleichzeitig ist aber auch jeder Anblick von runden Bäuchen und Babyaugen, jede frohe Botschaft und strahlende werdende Mutter, wie ein Messerstich ins Herz. Es ist ein Schmerz, den keine Frau, die nicht das Gleiche erlebt hat, nachvollziehen kann. Man fühlt sich schuldig, dass man die Erwartungshaltung anderer nicht erfüllen kann und fragt sich die ganze Zeit „warum zur Hölle klappt es bei mir nicht?“.
Damit dieser Schmerz dich nicht auffrisst, solltest du ihn unbedingt loswerden! Lass die Tränen richtig feste fließen! Trockne sie ab. Richte dich wieder auf, schau in den Spiegel und lächle dich selber an, auch wenn dir gerade gar nicht danach ist. Du bist nicht allein mit deinem Wunsch und diesem Schmerz! Viele Frauen auf dieser Welt erleben gerade genau das gleiche wie du. Es hilft, wenn du dich einer Gruppe anschließt, wenn du das willst. Manchmal reicht es, zu sehen, dass du nicht allein bist mit deinen Gedanken.
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Und der Partner? Er versteht vielleicht nicht deinen Schmerz, aber auch ein Mann, der mit dir gerne Kinder zeugen will, sehnt sich nach der Erfahrung des Vaterseins. Er erlebt vielleicht nicht jeden Monat die Enttäuschung in dem gleichen Maße wie du, aber er ist an deiner Seite und liebt dich, weil du so bist wie du bist! Lasst auf keinen Fall die Enttäuschung eure Beziehung zerstören! Nehmt euch auch einfach mal Zeit nur für euch beide, ohne Hintergedanken und Kalendersex. Einfach so, nur ihr zwei, ohne dass das Thema Kinderwunsch in diesem Moment eine Rolle spielt.
Übrigens: Offene Kommunikation mit dem Partner erleichtert dir auch das monatliche Warten. Sag ihm einfach, wann deine fruchtbaren Tage sind, aber genießt auch die unfruchtbare Zeit miteinander! Liebe geht übrigens durch den Magen, daher kann ich dir die aphrodisierenden Rezepte aus diesem Buch nur empfehlen. Gemeinsam kochen und essen kann auch schon ein Vorspiel auf mehr sein. Versuch auf jeden Fall, deinen Kopf auch mal wieder auf andere Dinge in deinem Leben zu lenken und das Leben zu lieben.
